DemenzLotsen, ehrenamtliche Kontaktpersonen aus dem alltäglichen sozialen Umfeld, sollen eine beratende Tätigkeit ausüben. Sie können Betroffene und ihren Angehörigen auf Beratungsstellen und Hilfsmöglichkeiten in Spandau aufmerksam machen und durch kleine Hilfsleistungen auch direkt unterstützen, indem sie diese beispielsweise zum Arzt oder aufs Amt begleiten.
Die Lotsen sollen im Bezirk als Ansprechpartner und Unterstützung für Einrichtungen, die potenziell mit Demenzkranken in Kontakt kommen, zur Verfügung stehen und können so den Menschen vor Ort – dem Bäcker, Zeitungsladen oder Supermarkt um die Ecke – konkrete Tipps für den Umgang mit Menschen mit Demenz geben. Je nach zeitlicher Kapazität der Ehrenamtlichen können sie in bestimmten sozialen Einrichtungen im Kiez Sprechstunden einrichten.
Nach Abschluss der Entwicklung eines Curriculums, inhaltlich in acht Module aufgeteilt, für das niedrigschwellige ehrenamtliche Projekt und Auswahl eines Trägers, bei dem das Projekt dauerhaft angesiedelt sein wird, konnten die ersten elf ehrenamtlich Engagierten an vier Schulungsterminen à sechs Stunden im August / September 2011 qualifiziert werden. Da in diesem Zeitrahmen nur erste Einblicke in die jeweilige sehr umfassende Thematik gegeben werden konnten, sind im Rahmen der monatlich stattfindenen Austauschtreffen der DemenzLotsen Impulsreferate zur Weiterqualifizierung geplant.
Gemeinsam mit dem Träger wurden die Ideen der Zertifikate und DemenzLotsen-Ausweise umgesetzt, sowie zusammen mit den DemenzLotsen Logo und Flyer für die Öffentlichkeitsarbeit entwickelt. Weiterhin wurde im Zeitraum der Projektförderung damit begonnen, ein Handbuch mit Angebotsübersichten und Kontaktdatenlisten sowie Ergebnisse der einzelnen Curriculums-Module auf Grundlage der Schulungsmaterialien zu entwickeln.
Zielgruppenschulung
Zur Einbindung und Gewinnung neuer Partner für das DemenzNetz Spandau, ebenso wie zur Gewinnung weiterer Ehrenamtlicher für das Aufgabengebiet der DemenzLotsen sowie zur Verbesserung des Umganges mit Demenzerkrankten Menschen im alltäglichen Umfeld wurden zwei Zielgruppenschulungen im Rahmen der Projektförderung durchgeführt. Unter dem Titel „War ich heute schon da?“ – Hilfen zum Umgang mit Menschen mit Demenz“ fand eine Schulung statt für medizinische und pflegerische Dienstleistungsberufe (Spandauer Friseursalons, Fußpflege-, Physiotherapie- und Krankengymnastikpraxen) und unter dem Titel „Älter werden in der Gemeinde – Hilfe beim Helfen“ eine Schulung für ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter in den Kirchengemeinden im Bereich der Seniorenarbeit, insbesondere für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Besuchsdienste.
