Bitburg: Projektverlauf bis September 2015

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Mit Zwischenberichten geben die Projekte Einblick in ihre praktischen Arbeitsschritte. Nachfolgend ein Auszug vom September 2015:

Gedächtnistraining: Am 24.04.2014 führten wir im Rahmen der Veranstaltungsreihe einen Vortrag zum Thema Gedächtnistraining in Arzfeld durch. Zielgruppe waren hierbei vor allem Angehörige sowie Interessierte. Die Veranstaltung war gut besucht und wurde auch medial begleitet.

Vortrag „Gesundheit fördern – den Geist harmonisieren: Für Angehörige, Erkrankte im Frühstadium und Interessierte boten wir am 30.06.14 einen Vortrag zum Thema „Gesundheit fördern – den Geist harmonisieren“ in Prüm an.

Vortrag „Ernährung bei Demenz“: In diesem Zusammenhang führten wir einen Vortrag „Ernährung bei Demenz“ in der Tagespflege Bitburg durch. Zielgruppe waren Angehörige, Interessierte und medizinisches Personal.

Schulung des Einzelhandels: Uns war wichtig, dass wir bei der Schulung den Einzelhandel bedienen, der häufigen Kontakt zu Erkrankten hat. Hier konnten wir die Firma „Heiko – rollende Märkte“ bzw. deren Geschäftsführer für das Projekt gewinnen. Gerade in unserer Dreiländer-Region, wo auch abseits von Haupt- und Mittelzentren eine zuverlässige Versorgung der Bevölkerung mit Frischwaren aller Art gewährleistet sein will, ersetzt HEIKO mit seinen rollenden Märkten und Frischdienst-Fahrzeugen den „stationären“ Supermarkt, den Lebensmittelladen, die Metzgerei oder den Blumenladen. Ganz besonders die älteren Dorfbewohner nutzt dieses Angebot, da Heiko direkt bis vor die Haustür liefert. Über 250.000 Stammkunden werden jede Woche durch Heiko bedient.
In Vorgesprächen wurde schnell klar, dass die Verkaufsfahrer von Heiko zum Teil der einzige Kontakt zu manchen älteren Personen ist und hier ein wichtiger Partner in der Betreuung und auch der Erkennung von Menschen mit Demenz liegt. In unseren Vorgesprächen konnten wir auch schnell auf Erfahrungen der Geschäftsführung und der Fahrer im Bereich Demenz zurückgreifen. Es galt diese Erfahrungen so zu verwenden, dass die Verkaufsfahrer und die Geschäftsführung so geschult werden, dass diese Verantwortung für allein lebende Erkrankte übernehmen und für sich auch einen positiven Effekt erkennen. Als Verantwortung konnten wir identifizieren, dass Fahrer zum einen Anzeichen der Demenz erkennen (gerade im Einkaufsverhalten), entsprechende Stellen (Familien, Sozialamt, Sozialstation,..) über ihre Erkenntnisse informieren und im Umgang mit diesen Personen erkrankungsgerecht handeln können. Über das Projekt konnten alle Verkaufsfahrer der Firma Heiko geschult werden.

Wanderprojekt: In Zusammenarbeit mit dem Eifelverein (örtlicher Wanderverein) wurde in verschiedenen Gesprächen eruiert, welchen Bedarf und welche Besonderheiten bei Menschen mit Demenz in Bezug auf Wandern bestehen. Erste Idee war einen eigenen Wanderweg für Erkrankte und deren Angehörigen zu schaffen, der mit einer Art Sinnesparcours ausgestattet wird.
Aufgrund der zeitlichen Ressourcen und benötigten finanziellen Mittel hat man sich jedoch dazu entschieden, ein regelmäßiges Angebot für Menschen mit Demenz und Ihre Angehörigen zu schaffen; und dies auf verschiedenen „Wanderouten“. Der Eifelverein hat alles ehrenamtlich gestemmt und wollte auch hierfür keine finanzielle Unterstützung!
Konkret sehen die „Wandertage“ derzeit folgendermaßen aus: Vereinbarung mit dem Eifelverein wann und wo ein Treffen für die Wanderung stattfinden soll - Bewerbung über Flyer, Plakate und Zeitung - Begleitung bei der Wanderung durch Wanderführer des Eifelvereines und durch Personal der sozialen Dienste des DRK (dies war eine Forderung des Eifelvereins) - anschließend Einkehr in der Sozialstation Prüm bei Café und Kuchen. Bisher haben drei Wanderungen erfolgreich stattgefunden: 24.04.14 Wanderung im Tettenbach, 05.06.14 Wanderung im Kurpark und 24.07.14 Wanderung im Skulpturenpark in Niederprüm.

Singprojekt: Erste Idee der Lenkungsgruppe war die Gründung eines Chores bestehend aus Menschen mit Demenz. Dieses Ziel wurde aufgrund der regionalen Zielgruppe (wenig Erkrankte im Frühstadium) verworfen und man gründete einen Singkreis. Hierfür konnte man eine Chorleiterin gewinnen, die das Angebot wöchentlich durchführte. Zielgruppe des Singkreises sind Menschen mit Demenz, Angehörige und Interessierte. Rekrutiert wird die Singgruppe durch Teilnehmer der Tagespflegeeinrichtungen in Bitburg und Interessierte die über Zeitung und Plakate geworben wurden. Flankierend wurde in Zusammenarbeit mit dem Mehrgenerationenhaus Bitburg ein offenes Singen (mit Akkordeon) angeboten, welches alle zwei Wochen durchgeführt wird.