Zwickau: Projektverlauf bis Sommer 2014

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Erfahrungen auf dem weiteren Weg zur demenzfreundlichen Kommune

Nach mehreren Jahren Arbeit an der gegenwärtig noch weitgehend illusionären Zielstellung „demenzfreundliche Kommune“ ist es Zeit, den Versuch einer Zwischenbilanz der Arbeit des Vereines Gesundheit für alle e.V. in Zwickau vorzulegen.

Ausgangspunkt nach Beendigung der Förderung durch die Robert-Bosch-Stiftung und die Unterstützung durch die Aktion Demenz war das Vorhandensein eines Netzwerkes von Hilfsangeboten unterschiedlicher Träger von Angeboten für Menschen mit Demenz in einem Wohngebiet mit etwa 10 000  Einwohnern. Seither wurde in erster Linie durch engagierte ehrenamtliche Arbeit und zeitweilige Unterstützung durch das Deutsche Kuratorium Altershilfe die Arbeit auf das gesamt Stadtgebiet (93 000 Einwohner) und einige umgebende Gemeinden ausgedehnt:

  • Erweiterung der Mitgliederzahl des Runden Tisches Demenz  - seither Durchführung von 10 Beratungen mit Abstimmungen zum Inhalt der Arbeit der Akteure
  • Informationsveranstaltungen vorwiegend  im Rahmen der Angebote der Seniorenarbeit um Verständnis für die Krankheit Demenz zu wecken und den Erhalt der Integration von Menschen mit Demenz in der sozialen Gruppe zu sichern.
  • Erweiterung der Hilfsangebote für Menschen mit Demenz oder deren Angehörige (Schaffung eines neuen Beratungsangebotes, Durchführung einer Forschung zum Umfang von Alltagsdefiziten und Hilfsmöglichkeiten bei der Gestaltung des Wohnumfeldes durch die Westsächsische Hochschule, intelligente Angebote im Rahmen der Tagespflege durch Pflegedienste, Kombination der ambulanten Pflege mit dem Einsatz von sog. Alltagsbegleitern)
  • Erarbeitung einer Informationsausstellung mit den Schwerpunkten  Informationen zur Krankheit – Informationen für Betroffene – Hilfsmöglichkeiten durch Kontaktpersonen 
  • Vorbereitung und Durchführung des Selbsthilfetages 2014  zum Thema Demenz mit einem umfangreichen Diskussions- und Vortragsprogramm (siehe pdf-Datei unten).

Unsere subjektive Einschätzung über den Weg der Stadt Zwickau zu einer demenzfreundlichen Kommune, so ist zu konstatieren, dass durch unsere Bemühungen oder auch unabhängig davon, aber im gleiche Zeitraum sich sowohl die Offenheit, mit der heute über Demenz gesprochen wird, wie auch die Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten für Betroffene und Angehörige sich deutlich verbessert haben. Was uns aber besondere Sorgen bereitet ist die Tatsache, dass Menschen mit Demenz nicht generell gezielt in den sozialen Gruppen gehalten werden, in denen sie sich wohlfühlen. Sie grenzen sich selbst aus und sie werden ausgegrenzt. Um dieser Tendenz entgegen zu wirken, bemühen wir uns, unsere Arbeit fortzuführen.  

Dr. Volkmar Ludwig

 

 

 

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