Hohenhameln auf dem Weg zur demenzfreundlichen Kommune

Druckversion
Sinnesgarten Hohenhameln

SINNESGARTEN und NATURSCHUTZ

Ein Ort des Erlebens und der Begegnung für Menschen mit und ohne Demenz

Ein Kooperationeprojekt der Generationenhilfe Börderegion e. V. mit der Seniorenwohnanlage HAUS am PFINGSTANGER und der Realschule Hohenhameln

Der Generationenhilfeverein Börderegion e. V. hat sich als neues Ziel gesetzt, neben der Begegnungsstätte "Mittelpunkt" einen weiteren Ort der Begegnungen in Hohenhameln zu schaffen. In Kooperation mit der Realschule Hohenhameln und der Seniorenwohnanlage "Haus am Pfingstanger" soll auf dem Gelände der Wohnanlage ein "SINNESGARTEN" entstehen, ein Ort des Erlebens und der Begegnung für Jung und Alt, von Menschen mit und ohne Demenz.

Ein Sinnesgarten ist speziell darauf ausgelegt, die unterschiedlichen Sinne des Menschen anzusprechen;sehen, hören, riechen, schmecken und fühlen.

Unterschiedliche Elemente, die diese Sinne ansprechen werden in den Garten eingefügt, so dass ein Naturraum entsteht der zum Erleben und Mitmachen einlädt. Bei der Auswahl der Pflanzen steht der nachhaltige Naturschutz im Vordergrund. Mit dem Sortiment von einheimischen Wildstauden, Beerenobst, Gehölze, Gräser, Wildblumenwiese und naturbelassene Flächen für Wildwuchs z.B. Brennnessel, entsteht ein großes Nahrungsangebot für Vögel und Insekten.

Durch Trockensteinmauer, Laub- und Reisighaufen, Nistkästen, Insektenhotel und Überwinterungshaus für Igel entstehen Lebensräume für heimische Tiere. Das Aufhängen von Ohrwurmbehausungen unterstützt die natürliche Schädlingsbekämpfung.

Im Nutz- und Gemüsegarten wird das Augenmerk auf alte Gemüsesorten wie z.B. Topinambur und Steckrüben gelegt.

Ein Sinnesgarten kann die Entwicklung einer Demenz positiv beeinflussen und ggf. auch verlangsamen. Durch die Arbeit und das Ernten in einem Sinnesgarten werden Erfolgserlebnisse erzielt die wiederum das Selbstbewusstsein und somit das Selbstwertgefühl steigern und festigen.  Durch feste Aufgaben, z. B. durch tägliches Gießen der Küchenkräuter, erfährt der (demenzkranke) Bewohner Sinn in seiner Tagesstruktur, er hat eine Aufgabe und trägt eine damit verbundene Verantwortung.

Als Ort des Erlebens trägt der Sinnesgarten aktiv zur Förderung der Bewegung bei. Durch das Erwecken von alten Erinnerungen und der Austausch von Erfahrungen wird die Kommunikation nachhaltig gefördert und somit einer Isolation entgegengewirkt.

Sehstationen

Staudenbeete, Vogelfutterplatz, Insektenhotel, lautlose Windspiele, Windmühle, Steingarten mit Trockensteinmauer, Windschutzwände mit rankenden Pflanzen z.B. Clematis, Zelt aus Bambusstäben und Hopfen mit Sitzbank etc.

Hörstationen

Klangspiele aus Bambus oder Metall, Nagelbrett, Raschelkisten etc.

Der Bewohner/Besucher kann diese Objekte eigenhändig zum Klingen bringen.

Fühlstationen

Tastwände mit verschiedenen Materialien hergestellt, Hand-oder Armplanschbecken, Pflanzen mit unterschiedlichen Oberflächenstrukturen, Tastweg mit Geländer etc.

Riechstationen

Kräuterbeet, blühende Duftpflanzen z.B. Jasmin, Flieder, Rosen etc.

Schmecken

Nutzpflanzenbeet mit Gemüse-und Naschpflanzen, Obstgehölze, Hochbeete mit Erdbeeren und Zuckererbsen, Beerensträucher, Spalier mit dornenlosen Brombeeren etc.

Kommunikationsstationen

Kleine und große Sitzgelegenheiten mit Überdachung und Windschutz, Sitzbänke an den Wegen und Hochbeeten

Öffentlichkeitsarbeit

Die Gartenanlage ist an festgelegten Tagen für die Öffentlichkeit zugänglich.

Sie bietet Gemeindemitgliedern eine Möglichkeit der Freizeitgestaltung. Als Garten der Begegnung, zum aktiven Mitgestalten und Miterleben oder einfach nur um in einer naturnahen Umgebung die Seele baumeln zu lassen.

Des Weitern können ggf.  öffentliche Informationsveranstaltungen  angeboten werden z.B zu den Themen Igelüberwinterung, heimische Vogelarten, Gestaltung eines Nutzbeetes, heimische Insekten und deren Nutzen, vergessene Gemüsesorten  etc.

Unter dem Projekt „alt und jung gemeinsam“ können Arbeitsgemeinschaften der umliegenden Schulen, Besucher und Bewohner mitwirken, z. B. ehrenamtlich bei der Gartengestaltung und Projekterarbeitung aber auch bei der gemeinsamen Gartenpflege. Grundschulkindern kann im Rahmen der Gartenbesichtigung erklärt werden, wo ihr Gemüse herkommt und wie es wächst, oder wie Sie helfen können die Natur und Umwelt  zu schützen.

Auf überdachten Informationstafeln kann der Besucher Wissenswertes über die verschiedenen Bereiche nachlesen.

Unter einem weiteren Projekt „Garten und Kultur“ möchten wir den ortsnahen Hobbykünstlern die Möglichkeit bieten, ihre Werke im Rahmen einer Kunstausstellung im Sinnesgarten auszustellen.