Berlin-Tempelhof-Schöneberg: Projektverlauf bis November 2011

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Nach konzeptionellen Vorarbeiten fand am 6. Mai 2011 ein erstes Treffen von interessierten Ehrenamtlichen aus dem Kiez des Schöneberger Norden, Begleitdiensten, Pflegediensten und Tagespflegen, kirchlichen Einrichtungen und Kirchengemeinden statt.

 In der Folge wurden im Zeitraum Mai bis September 2011 insgesamt fünf ganztägige Workshops durchgeführt, die der Wissensvermittlung im Bereich der Begegnung, Spiritualität und Demenz, der Selbstreflexion eigener spiritueller Erfahrungen, der Entwicklung von Achtsamkeit spiritueller Erfahrungen und Einstellungen dienten (Begegnung – Was ist Begegnung? - Demenz verstehen - Pflegende Angehörige - Wege zu einander: In Kontakt kommen mit Menschen mit Demenz - Praxis spiritueller Begleitung).
An den einzelnen Workshops nahmen jeweils zwischen 20 und 30 Teilnehmer unterschiedlicher Glaubensrichtungen und Religionslose teil. Abgeschlossen wurde die Weiterbildung mit einem Zertifikat und der Erklärung als Botschafter/in der Goldenen Stunde aktiv werden zu wollen. Insgesamt 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich hierzu bereit erklärt. Im Rahmen des Gottesdienstes zum WeltAlzheimertag wurden die Teilnehmer öffentlich durch eine Segnung in ihre Aufgabe eingeführt. 

Einzelne Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Workshops wurden für die praktische Mitarbeit beim Alzheimer Tanzcafé, beim Alzheimer Salon, bei der Organisation des Demenz-Gottesdienstes in der Zwölf-Apostel-Kirchengemeinde und beim Gottesdienst anlässlich des Welt-Alzheimer-Tages gewonnen. Diese Veranstaltungen wurden auch von der Berlin School of Public Health der Charité evaluiert.Parallel zu diesen Aktivitäten wurden Fragebögen für Angehörige und Pflegekräfte ausgearbeitet, die Fragen zur Spiritualität in der Beziehung und Begegnung mit Menschen mit Demenz aufgreifen und empirisch beantworten sollten.

Die Entwürfe der Fragebögen wurden mit den wichtigen Akteuren abgestimmt: der Alzheimer-Gesellschaft Berlin, der Alzheimer Angehörigen-Initiative Berlin, Freunde Alter Menschen und den Geriatrisch-Gerontopsychiatrischen Verbünden in Schöneberg, Tempelhof, Charlottenburg  etc., deren Mitarbeit zugleich gesichert wurde. Zusätzlich wurde eine türkische Version des Fragebogens erstellt. In der Zeit ab dem 25. Juli 2011 wurden im Rahmen dieser Angehörigen- und Pflegekräftebefragung 3.101 Fragebögen an insgesamt 72 Einrichtungen aus acht Bezirken - Pflegestützpunkte, Bezirksämter, ambulante Pflegedienste, ambulant betreute Wohngemeinschaften, Tagespflegen, Pflegeeinrichtungen und gemeinnützige Organisationen - verschickt. Im Ergebnis wurden 473 Fragebögen zurückerhalten, was einem Rücklauf von 15,3% entspricht. Auf die Gruppe der Angehörigen entfielen hierbei 204 Fragebögen und auf die Gruppe der Pflegekräfte 269 Fragebögen. Mit dem Stichtag 29. September 2011 wurden die Fragebögen in der Charité von Frau Gülcan Bagci und Dr. Monika Hey ausgewertet.

Am 28.10.2011 wurde zum Werkstattgespräch „Glaube und Demenz“ eingeladen. Unter Beteiligung der Bezirksstadträtin für Gesundheit und Soziales in Tempelhof-Schöneberg, Dr. Sibyll Klotz, und der Schöneberger Superintendentin Birgit Klostermeier wurden erste Ergebnisse aus den Workshops und aus der empirischen Befragung vorgestellt und mit den rund 50 Teilnehmern diskutiert.

Der Studienbericht der Charité über alle Bereiche der empirischen Erhebungen steht noch aus, und wird dem Abschlussbericht des Projektes beigelegt.
Für das Jahr 2012 sind auf der Grundlage der Workshops 2011 insgesamt sechs Fortbildungsmodule zur Goldenen Stunde konzipiert und beim Kuratorium der Deutschen Altenhilfe eingereicht worden. Beim Kirchenkreis Schöneberg sind für das Haushaltsjahr 2012 für die Durchführung und Ausweitung der Ehrenamtsarbeit Gelder beantragt worden, so dass die Fortführung der Arbeit gesichert werden kann.