Auf dem letzten Forum der Alzheimergesellschaft fragte ein Angehöriger einen leitenden Mediziner einer großen Klinik, warum denn ein bestimmtes Medikament verabreicht werde, wenn es doch gar nicht wirke. Darauf der Facharzt: Wenn es nach ihm ginge, würde er gar keine Medikamente geben. Die Gefahr der Nebenwirkungen ist viel zu hoch. Das nenne ich "Erfolg"...
TV-Filmadaption des Theaterstücks „Der Vater“

Florian Zellers Theaterstück „Der Vater“, das 2012/2013 erfolgreich am Pariser Théâtre Hébertot aufgeführt wurde, erzählt auf ungewöhnliche Weise von der Alzheimer-Krankheit und dem damit eingehenden Orientierungsverlust eines Menschen. Die Originalität des Stücks liegt in der Perspektive: Der Zuschauer erlebt die Dinge aus der Sicht des alten Mannes, für den sich der Alltag zusehends in ein verwirrendes Labyrinth verwandelt. André verwechselt seine Mitmenschen, hat ständig Déjà-vus und verwickelt sich in widersprüchliche Dialoge. Das tragikomische und aufwühlend naturalistische Spiel des Hauptdarstellers Robert Hirsch bringt dem Zuschauer die ernste Thematik auf anrührende und eindringliche Weise nahe.
Die filmische Umsetzung der Inszenierung fürs Fernsehen begnügt sich nicht mit einer statischen Aufzeichnung des Bühnengeschehens, sondern sorgt mit Hilfe filmischer Mittel dafür, dass sich der Zuschauer noch besser in den kranken Vater hineinversetzen kann. Gedreht wurde im CinemaScope-Verfahren, bei dem Schnitt, Tonmischung und die Schuss-Gegenschuss-Einstellungen die allseitige Verwirrung auch formal gelungen umsetzen. (Produktionsmitteilung)